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An Schmerzen kann man sich gewöhnen

Wenn man versucht, sich an Schmerzen zu gewöhnen, heißt das nicht, daß man auf Dauer Schmerzen besser erträgt. Ein Abhärten in dieser Richtung ist nicht möglich. Vielmehr erinnert sich der Körper an wiederkehrende Schmerzen. Dann sinkt die Schmerzgrenze: Man wird noch schmerzempfindlicher.
Das hängt mit der Bedeutung von Schmerzen für den Körper zusammen. Schmerzen gehören zu einem Warnsystem. Mit Schmerzen macht uns der Körper auf fehlerhafte Funktionen aufmerksam. Je mehr wir diese Fehlermeldungen des Körpers ignorieren und wir versuchen, uns an Schmerzen zu gewöhnen, desto schneller schlägt er Alarm: Die Schmerzen setzen schneller ein.
Für die Nervenzellen, die unser sensorisches Empfinden zum Gehirn übertragen, bedeuten dauerhafte Schmerzen darüberhinaus besonderen Streß. Im Ernstfall können bei Dauerschmerzen Nervenzellen geschädigt werden.
Werden Schmerzen erst einmal chronisch, können sie nur noch schwer behandelt werden. Eine Kombination aus Medikamenten, Bewegung und Entspannungsübungen ist hier Mittel der Wahl. Auch Heilverfahren und Psychotherapie sind Bestandteile der Behandlungskombination. Über eine Million Menschen verlieren pro Jahr ihren Arbeitsplatz aufgrund chronisch verlaufende Schmerzen.