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Kalender

Der Begriff „Kalender“ kommt aus dem Lateinischen, in dem das Verzeichnis der ersten Tage im Monat, an denen Geldschulden beglichen werden mußten, „calendarium“ hieß. Diese Tage, „calendae“ genannt, wird ebenfalls wie „calendarium“ auf das lateinische Wort „calare“, das soviel wie bekanntgeben, öffentlichmachen oder ausrufen bedeutet, zurückgeführt.
Bereits die nicht-seßhaften Jäger-und Sammlerkulturen der Frühzeit werden aufgrund der mit dem Wechsel der Jahreszeiten verbundenen Klimaschwankungen sich nach den jahreszeitlichen Änderungen gerichtet haben und möglicherweise noch bevor der Mensch seßhaft wurde und Landwirtschaft betrieben hat aufgrund der jahreszeitlich bedingten Tierwanderungen möglicherweise erste Kalender entwickelt haben.
Als erste Kalender vermutet man Bauten, wie Stonehenge in England, das aus der Jungsteinzeit stammt.
Zur Entwicklung genauerer Kalender wurden Himmelsereignisse wie zum Beispiel die Tag-Nacht-Gleiche im Frühling beobachtet. An ihnen wurden landwirtschaftliche und kultisch-religiöse Termine festgemacht. In der Regel waren beide miteinander verknüpft, weil man in ihnen einen Zusammenhang sah. Man vermutet, dass zu diesem Zeitpunkt die Nutzung des Mondkalenders, also ein Kalendersystem beruhend auf dem Mondumlauf um die Erde, auf den Sonnenkalender umgestellt wurde.
Von den Babylonier ist der Wochenzyklus aus sieben Tagen bekannt, andere Unterteilungen der Woche bestanden aus fünf bis zehn Tagen-Zyklen. Der Babylonische Kalender ist der erste überlieferte Kalender.
Es zeigte sich aber zusehends, dass Kalender, die auf Beobachtung basieren, für die menschlichen Gesellschaftsordnungen zu ungenau waren. So wurde es ein Problem in großen Geltungsbereichen eines Kalenders, zum Beispiel durch ein großes Herrschaftsgebiet, ein Datum für den gesamten Geltungsbereich genau zu bestimmen, erst recht wenn an einem definierten Ort, wie zum Beispiel ein Priester in einem Haupttempel, zur Feststellung eines Datums verantwortlich war.
Kalender zeigten religiöse Feste und damit auch landwirtschaftliche Ereignisse an, die voneinander abhängig waren. Ihren Zeitpunkt bestimmte ein Priester an einem Ort, er stellte zum Beispiel den Beginn des Neumond fest, wenn er die Mondsichel bei Neumond sah. Entferntere Ort konnten erst durch Boten über den Neumond informiert werden und damit wurden Tage erst spät bestimmt und kurz vor Monatsende konnte das Datum naher Tage nicht mehr genau vorhergesagt werden.
Die Kalendersysteme wurden im Laufe der Zeit weiter verbessert.
Nachdem der Gregorianischen Kalender eingeführt wurde, waren viele Probleme behoben und heute wird wieder verstärkt eine Kalenderreform gefordert.
Neben den Mond- und Sonnenkalender sind auch andere Kalendersysteme möglich. Die Mayas verwendeten den Tzolkin-Kalender, der sich weder an der Sonne noch an dem Mond orientiert.